Die richtige Reifenwahl beim Kinderwagen Kauf

Die Reifenwahl beim Kinderwagen KaufDer Kinderwagen Kauf stellt alle werdenden Eltern vor eine große Herausforderung. Fragen rund um das Design, der Umbaumöglichkeiten oder der Zubehörelemente stehen oftmals im Vordergrund und verdrängen gänzlich die Frage nach der bevorzugten Reifenart.

Dass es hier erhebliche Unterschiede gibt, ist zwar vielen Eltern im ersten Moment überhaupt nicht bewusst, kann aber im Nachhinein für sehr viel Aufsehen sorgen.

Zur Absatzsteigerung bauen deshalb viele Kinderwagen Hersteller auf ein sogenanntes Baukastensystem, bei dem die eigentliche Reifenwahl allein dem Käufer überlassen bleibt.

Reifen Varianten im Überblick

Die Reifen Varianten schwanken grundsätzlich zwischen den Luftreifen, Hartgummireifen, Kunststoffreifen und den frei schwenkbaren 360° Reifen. Jede Bereifung hat ihre ganz besonderen Eigenarten und sollte bei der Kaufentscheidung auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sein.

1. Luftreifen (sind mit Luft gefüllt)
2. Hartgummireifen (bestehen aus Vollgummi / Hartgummi)
3. Kunststoffreifen / Plastikreifen (sind nur bei günstigen Kinderwagenmodellen zu finden)

Auf die Reifengröße achten

Kinderwagen besitzen nicht nur unterschiedliche Reifenarten sondern können sich zugleich noch in der Reifengröße voneinander unterscheiden. Als Faustformel gilt: Große Räder sind für ländliche Regionen mit unebenen Böden bestens geeignet. Kleine Kinderwagenreifen eignen sich hingegen für das städtische Leben deutlich besser, da sie viel wendiger sind und sich besser neuen Situationen anpassen können.

Lufträder bei einem Kinderwagen

Die Luftbereifung am Kinderwagen findet man sowohl bei Kombi-Modellen vor als auch bei Buggys und Dreirad Kinderwagen (Jogger). Die mit Luft gefüllten Räder sind extrem leichtgängig und federn auch auf unebenen Böden sehr gut ab. Lufträder am Kinderwagen lassen sich sehr gut mit den Rädern eines Fahrrads gleichsetzen und dämpfen eventuelle Erschütterungen. Im Weg herum liegende Steine oder Äste werden von dem Baby / Kleinkind nicht sofort wahrgenommen und vermitteln ein ruhiges und angenehmes Fahrgefühl.

Nachteilig ist hingegen, dass ein platter Reifen nicht aus bleibt. Schon kleinere Glasscherben, scharfkantige Steine, Nägel oder Reißzwecken können dazu führen, dass die Räder am Kinderwagen an Luft verlieren und repariert werden müssen. Die Gefahr, einen Plattfuß zu bekommen, ist allgemein in Städten besonders groß, da herumliegende Kleinteile deutlich öfters vorkommen als vergleichsweise im ländlichen Bereich.

Vorteile
– weist gute dämpfende Eigenschaften auf
– die Rollbewegung ist leise
– die Räder haben eine gute Haftung zum Untergrund
– geringer Abrollwiderstand
– Reifendruck ist variabel einstellbar
– Ersatzteile lassen sich leicht nachkaufen

Nachteile
– Reifen mit Schlauch sind anfälliger gegen Verschleißerscheinungen
– hin und wieder kann es einen Platten am Reifen geben
– Reifen Reparaturkosten einplanen

Vollgummi- bzw. Hartgummireifen bei Kinderwagen

Eine Hartgummibereifung findet man vor allem bei Buggys vor. Die Anfälligkeit auf Beschädigungen ist äußerst gering, so dass ein eingefahrener Nagel nicht gleich einen platten Reifen bedeuten muss. Denn das Hartgummimaterial ist äußerst robust und somit widerstandsfähig gegen kleinere Beschädigungen.

Eine Gummibereifung ist für den Stadtverkehr absolut ideal, da man mit keinen unangenehmen Zwischenfällen rechnen muss. Trotz den nahezu unzerstörbaren Kinderwagenreifen sollte man aber nicht außer Acht lassen, dass auch diese Räder ihre Nachteile haben. Durch die Festigkeit des Materials werden Stöße und Unebenheiten direkt an das Kind übertragen und können einen unruhigen Schlaf bedeuten.

Die Federwirkung der Räder ist gleich null und ist deshalb für unebene Böden nicht geeignet. Für den Stadtverkehr hingegen, überzeugen Vollgummiräder am Kinderwagen in jeder Hinsicht und sind neben der Witterungsbeständigkeit extrem langlebig. Der Kinderwagen kann sogar für 2 Kinder hintereinander genutzt werden, ohne dass man mit Beschädigungen an den Reifen rechnen muss.

Zwar beklagen sich einige Eltern darüber, dass sich Vollgummiräder nicht so leicht über Bordsteinkanten hinweg schieben lassen, doch mit roher Gewalt würde man das bei keinem Kinderwagen tun. Ein leichtes Anheben der Vorderräder ist demzufolge sinnvoll, damit der erholsame Schlaf des Babys / Kleinkindes nicht gestört wird.

Vorteile
– extrem unanfällig gegen Nägel oder kleinere Beschädigungen
– Hartgummi ist äußerst robust und widerstandsfähig
– ideal für den Stadtverkehr
– witterungsbeständig
– langlebig

Nachteile
– für unebene Böden ungeeignet
– keine Federwirkung
– schon kleine Erschütterungen werden direkt auf das Kind übertragen

Kunststoffräder als Billigware

Kunststoffreifen werden bei der Kinderwagenherstellung nur dann genommen, wenn es sich um absolute Billigware handelt. Von Langlebigkeit oder einem guten Fahrgefühl kann hier wahrlich nicht gesprochen werden, zumal eine dauerhafte Nutzung über mehrere Jahre gar nicht erst möglich ist. Der Verschleiß des Rades ist enorm und sollte für Babys / Kleinkinder nicht in die engere Wahl gezogen werden.

Vorteile
– billig

Nachteile
– Billigware
– ungeeignet für eine dauerhafte Nutzung
– schlechtes Fahrgefühl
– hohe und schnelle Abnutzungserscheinungen
– keine Federwirkung
– unkomfortabel
– abgefahrene Räder blockieren sämtliche Fahrbewegungen

Schwenkräder mit einer 360° Achse

Kinderwagen können auch mit sogenannten Schwenkrädern an der Vorderachse ausgestattet sein. Das bedeutet, dass sich das Rad um 360° um seine eigene Achse bewegen kann und dadurch deutlich flexibler und wendiger ist. Nicht feststellbare Schwenkräder neigen jedoch dazu, Vibrierungen über das Fahrgestell an das Kind zu übertragen. Auf unebenem Gelände kann das Bewegen des Kinderwagens demzufolge zu einer absoluten Qual werden und kann ein Unruhegefühl beim Baby / Kleinkind hervorrufen.

Möchte man auf Schwenkräder jedoch nicht verzichten, so sollte man beim Kauf darauf achten, dass sich die Räder an der Vorderachse nach Bedarf feststellen lassen. Dadurch kombiniert man zwei Kinderwagen in nur einem Modell und kann sich an vielfältigen Einsatzmöglichkeiten erfreuen.